Das Tamiya DT-03 Chassis wird mit JIS Tap Screws (JIS B 1034), oft als Baukasten-Schneidschrauben bezeichnet, ausgeliefert. Diese Schrauben sind konstruiert, um sich bei der ersten Montage selbst ein Gewinde in das Kunststoffmaterial zu schneiden (Selbstfurchen).
Obwohl dieses Verfahren die Montage vereinfacht, ist die Wiederholgenauigkeit und die Belastbarkeit der Verbindung stark limitiert. Bei jeder Demontage und erneuten Montage wird das geschnittene Gewinde im Kunststoff neu beansprucht, was zu Materialermüdung, Ausleiern der Gewindegänge und einer signifikanten Reduktion der Klemmkraft führt.
Aus Performance- und Wartungssicht ist es wichtig die Schneidschrauben durch metrische Innensechskant-Schrauben (Stahl oder Titan) zu ersetzen. Dafür werden metrische M3 Gewinde in die vorhandenen Kunststoffbohrungen geschnitten. Geschnittene Gewinde und Schrauben machen das Chassi dauerhaft belastbar und ermöglichen die regelmäßige Wartung.
Das DT-03 Chassis ist in der Basiskonfiguration mit Gleitlagern (Kunststoffbuchsen) ausgestattet. Mechanisch gesehen erzeugen diese Buchsen, bedingt durch das Prinzip der Gleitreibung, einen hohen Widerstand zwischen den Achswellen und den Lagerpunkten. Dies führt zu einer messbaren Reduktion des mechanischen Wirkungsgrades im Antriebsstrang und damit unnötiger Leistungsverlust, erhöhter Energiebedarf und eine beschleunigte thermische Belastung der umgebenden Getriebekomponenten.
Der Austausch dieser Gleitlager durch gedichtete Präzisions-Kugellager (z. B. der Kugellager Satz Art.-Nr. 54579) ist eine der grundlegendsten Optimierungen. Kugellager substituieren die Gleitreibung durch die deutlich geringere Rollreibung.
Kugellager sind als Pflicht-Upgrade anzusehen, da sie die mechanische Basis nachhaltig verbessern.
Das im Baukasten enthaltene Motorritzel besteht i.d.R. aus Aluminium und ist für eine initiale, reibungsarme Inbetriebnahme konzipiert. Bei gesteigerter Motorleistung oder dem Einsatz in Wettbewerbssituationen führt dieses Material jedoch schnell zum Verschleiß und kann bei thermischer Belastung sogar deformieren. Dies resultiert in einem unpräzisen Zahneingriff und beschleunigtem Verschleiß der Getriebezahnräder.
Um die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit des Getriebes unter Rennbedingungen zu gewährleisten, ist der Umstieg auf hochwertige Stahl-Motorritzel obligatorisch.
Empfohlen werden:
Stahl Motorritzel 17Z (Art.-Nr. 54628)
Stahl Motorritzel 19Z (Art.-Nr. 54629)
Die Verwendung dieser Stahlritzel gewährleistet eine höhere Festigkeit und Oberflächenhärte, wodurch ein dauerhaft präziser Zahneingriff sichergestellt und der Verschleiß des gesamten Antriebsstrangs minimiert wird. Die Wahl zwischen 17 Zähnen (17T) und 19 Zähnen (19T) hängt von der gewünschten Übersetzung ab, um das optimale Verhältnis zwischen Beschleunigung und Endgeschwindigkeit zu erreichen.
Ein Servo-Saver dient dem Schutz des Lenkservos vor schlagartigen Belastungen (z. B. bei Kollisionen oder unsanften Landungen). Er arbeitet nach dem Prinzip einer Federkupplung, die bei übermäßiger Krafteinwirkung nachgibt.
Für den Wettbewerbs- und ambitionierten Trainingsbetrieb weist der Standard-Servo-Saver jedoch zwei entscheidende Nachteile auf:
Geringe Steifigkeit: Bereits bei normaler Belastung (z. B. schnellen Lenkbewegung oder beim Durchfahren von Kurven) gibt die Federung des Servo-Savers nach, noch bevor das Servo seine volle Kraft an die Lenkung übertragen kann. Dies führt zu schwammigem Lenkverhalten und einer verzögerten, unpräzisen Umsetzung der Steuerbefehle.
Fehlende Rückstellkraft: Die mangelnde Steifigkeit beeinträchtigt die Fähigkeit des Fahrwerks, schnell und präzise in die Neutralstellung zurückzukehren.
Der Ersatz durch den High Torque Servo Saver (Art.-Nr. 51000) ist essentiell. Dieser verfügt über eine deutlich stärkere Feder, die eine höhere Vorspannung und Steifigkeit bietet. Dadurch wird die Kraftübertragung vom Servo zur Lenkung direkter und präziser, was zu einer verbesserten Spurstabilität und einer schnelleren Reaktion des Fahrzeugs führt. Der Schutzmechanismus des Servos bleibt dabei für kritische Belastungen erhalten.
Die Baukasten-Radmitnehmer des DT-03 bestehen aus Kunststoff. Im Betrieb unterliegen diese Kunststoffteile einer erhöhten Torsion und Abnutzung. Dadruch entsteht schnell ein Spiel(Toleranz) zwischen dem Mitnehmer und dem Sechskant der Felge.
Dieses Spiel führt unter Last – insbesondere beim Beschleunigen, Bremsen und bei Lastwechseln – zu einer unkontrollierten Bewegung der Räder auf der Achswelle. Die Konsequenz ist eine verzögerte oder unpräzise Umsetzung der Antriebskraft, was das Fahrverhalten negativ beeinflusst.
Der Umstieg auf Aluminium-Radmitnehmer (Art.-Nr. 53569) eliminiert diese Probleme:
Formstabilität: Aluminium bietet eine wesentlich höhere Steifigkeit und Formstabilität als Kunststoff.
Spielfreie Passung: Die präzise gefertigten Alu-Mitnehmer gewährleisten eine nahezu spielfreie und formschlüssige Verbindung zwischen Achse und Felge.
Haltbarkeit: Die erhöhte Härte des Materials verhindert eine schnelle Abnutzung, selbst bei häufigem Radwechsel.
Aluminium-Mitnehmer gewährleisten die Konstanz des Setups und eine direkte Kraftübertragung.
Die standardmäßigen Baukasten-Räder bilden ein geschlossenes System aus Felge, Reifen und ggf. Reifeneinlage (Insert). Während der Fahrt und insbesondere bei Landungen nach Sprüngen oder beim Überfahren von Unebenheiten kommt es innerhalb dieses Systems zu volumetrischen und thermischen Druckschwankungen.
Ein geschlossenes System wirkt dabei störend:
Druckaufbau: Beim Zusammendrücken des Reifens (z. B. bei einer harten Landung) wird die Luft im Inneren komprimiert. Da die Luft nicht entweichen kann, erhöht sich der Innendruck, was die Dämpfungseigenschaftenund die Flexibilität des Reifens negativ beeinflusst.
Dämpferwirkung: Die komprimierte Luft kann zu einem unkontrollierten "Rebound"-Effekt führen, der die Arbeit der Stoßdämpfer behindert und die Traktion nach dem Aufprall reduziert.
Die Lösung ist die Anbringung einer kleinen Entlüftungsbohrung in der Felge (1 mm Durchmesser). Die Bohrung wird dabei von Außen, in der Mitte des Felgenbetts, zwischen zwei Speichen gemacht. Dieses Loch fungiert als Ventil, das Druckschwankungen schnell ausgleicht, indem es das Ein- und Ausströmen von Luft während der Verformung des Reifens ermöglicht.
Funktionelle Vorteile:
Konstanter Gripp: Der Reifen kann sich optimal an die Streckenoberfläche anpassen, da der Innendruck konstant bleibt.
Verbesserte Dämpfung: Die Dämpfer können ihre Aufgabe präziser erfüllen, da sie nicht gegen komprimierte Luft im Reifen arbeiten müssen.
Diese Modifikation ist ein einfaches, aber effektives Setup-Detail, das die Performance des Reifensystems unmittelbar verbessert.